Freitag, 10. Januar 2014

A day in paradise


Wandern im Waipi'o Valley

Die Geschichte wäre kurz und schnell erzählt - aber darauf kommt es nicht an im Paradies. Sondern darauf die Dinge zu erleben, sich beeindrucken zu lassen und Augenblicke der Stille, des Glücks, des Sich-Wunderns, kindlicher Erregung und des Einsseins mit Gottes Schöpfung, als Gnade zu erfassen. Irgendwie hört sich das eigentlich genauso an wie ich mich gefühlt habe. Mahalo e ke Akua! (Danke Dir Gott!)
Das Waipi'o Valley, auch das Tal der Könige genannt, ist ein heiliger Ort der Hawaiianer und blickt auf eine 1200 Jahre dauernde hawaiianische Zivilisation zurück. Bis 600 m hohe Talwände säumen das Tal, dass hauptsächlich nach alten hawaiianischen Traditionen, landwirtschaftlich genutzt wird. Die Abgeschiedenheit und relativ schwere Erreichbarkeit sind ein Segen. Die meisten Touristen kennen das Tal und die beeindruckenden Wasserfälle aus der Hubschrauberkabine.


Twin falls: Hi'ilawe und Hakalaoa
Bereits der Blick vom Waipi'o Valley Lookout kommt einem vor, wie ein Blick ins Paradies. Wie sehr man da an der Wirklichkeit ist, kann im Grunde nur der erfahren, der sich die Mühe macht zu Fuß in das Tal zu gehen, in das nur eine abenteuerliche Straße führt. Bei der Ankunft wurden wir von einem Information- and Educationofficer empfangen, der auch darauf achtet, dass sich niemand unglücklich macht und versucht mit dem eigenen Auto ins Tal zu gelangen  -  abgesehen von den Talbewohnern, die entsprechend ausgerüstet sind. Die Straße zu bewältigen ist Teil dessen, das Erlebnis zu verdienen.

Bereits von der Straße kann man erkennen, dass man in einen paradiesischen Garten geht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in Filmen mehrfach um das Paradies darzustellen, dieses Tal verwendet wurde. Ohne "Special Effects" kann man hier das Paradies erleben, ganz besonders wenn man darin wandert.
Das Tal ist ein heiliger Platz der Hawaiianer und wird als solches geehrt. Viele Könige haben hier gewirkt und fast ist man versucht zu sagen "selbstverständlich" ist dieser paradiesische Ort auch Handlungsplatz vieler Mythen und Sagen der Hawaiianer. Was macht einen gesegneten Ort aus? Die offensichtliche Vollkommenheit, freundliche und glückliche Menschen, die mit ihrer Existenz und ihrem Leben im Reinen sind, die mit ihrer Umwelt sorgsam und mit Respekt umgehen und denen das Leben in ihrer Welt Freude macht? Genau das habe ich erlebt!
Das Tal blickt auf eine 1200 Jahre lang dauernde hawaiianische Zivilisation zurück und war immer auch ein, "Hot Spot" - würde man heute sagen, dieser Zivilisation. Auch in der Tragödie zeigt sich der Segen den dieser Flecken Erde auf sich trägt. Der Tsunami von 1946 der auch Hilo, die Hauptstadt von Hawai'i-The Big Island teilweise zerstörte und viele Menschen tötete, schwappte auch in dieses, sehr dicht besiedelte Tal. Niemand starb, obwohl das Tal schwer zerstört wurde. Die Zeichen der alten Kultur aber wurden ausgelöscht und die meisten Menschen mussten absiedeln. Jetzt leben Einwohner hier, die sich der alten Kultur verpflichtet sehen und vornehmlich den Taroanbau nach der Art der alten Hawaiianer betreiben,  und das Tal umweltbewußt und "pono" (was sehr viel bedeuten kann aber am ehesten in diesem Zusammenhang "rechtschaffen") bewirtschaften.

Bevor ich mich aus dem Tal verabschiede denke ich daran, wie froh eigentlich die Menschen hier sein können, dass kein österreischischer Landwirschafts- oder Fremdenverskehrsminister hier zur Unterstützung Subventionen ausschütten kann, dass kein österreichischer Landeshauptmann hier "seine Bürger nicht vergisst" und kein EU-Kommissar sie mit seinen Segnungen beglückt, sondern dass diese Menschen hier traditionsbewußt und mit welchen(r) Gottes/Göttin Segen immer, hier leben dürfen. Hoffentlich so lange sie das gerne mögen, dass wünsche ich ihnen und uns allen.

Blick aus dem Tal Richtung Pacific. Weitere Fotos




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