Dienstag, 27. Oktober 2015

My hawaiian Garden

Die Evolution des anderen Gartens

Der Gemüsegarten

Ich kanns ja nicht vergessen, denn ich gehe ja auf der Lava, dass ich auf einem ganz dünnen Gartenboden arbeite. Und trotzdem, die Natur arbeitet hier in Puna,  in meinem Garten in Pahoa in einer Art und Weise, dass man demütig und ehrfürchtig wird . In einem sehr anfälligen Konglomerat, entstehen hier gemessen an Fruchtbarkeit und Zeit, kleine Wunder. Ich muss sehr viel anders als in meinem Garten in Österreich denken und arbeiten. Dieser Boden ist unheimlich freigiebig - aber labil. Allerdings, daran ändert sich nichts, die wichtigste Flüssigkeit in einem Garten ist Gärtnerschweiß.

Der Papaya gehts sichtlich gut
Wie berichtet, war nach dem heißen Sommer viel zu tun, weil viel kaputt geworden ist. Ich hab' mich schuldig gemacht, lange nicht berichtet zu haben. Jetzt will ich aber denen, die interessiert sind, den nächsten Bericht übermitteln.

In drei Bereichen bin ich in meinem hawaiianischen Garten am Werken. Erstens, ich versuche den tropischen Regenwald im Zaum zu halten und den ehemaligen japanischen Garten im Dschungel wiederzufinden. Zweitens, pflege ich die und Pflanzen, die Früchte tragen wie Manderinen, Bananen, Avocado, Lilikoi (Passionsfrucht), Guaven, Pineappleguave, Pineapple, Orangen, Mountain Apple, Papaya und viele mehr und versuche auch neue zu pflanzen. Drittens konzentriere ich mich auf Gemüse, wie zu Hause auch, aber vermehrt auf asiatische Kohlgemüse, weil ich das gerne mag. Daraus ergibt sich der Plan.

Die Rodungsarbeiten nehmen einen guten Weg und der ehemalige japanische Garten wird mehr und mehr wieder sichtbar. Hier besteht das Problem, dass der tropische Regenwald nicht wartet, bis ich aus Bad Sauerbrunn wiederkommen kann und so beginne ich an manchen Plätzen eigentlich jedes Jahr neu. Aber es geht voran und die Fortschritte sind gut zu sehen.

Beim Gemüse war es de facto ein Neuanfang. Der auch hier in Hawai'i, außerordentlich heiße und trockene Sommer, hat den mehrjährigen Gemüsen den Garaus gemacht. Was ich jetzt mache ist halt eine Produktion zum Selberessen von jetzt an bis ich mit Jutta im Jänner wiederkomme und dann halt für die anderen Genießer meiner gärtnerischen Tätigkeit.

Bok Choy ist wie auch andere asiatische Kohlarten mit kurzer Vegetationszeit erntereif. Das macht man hier, weil das Gemüse schnell wächst, aber auch schnell verdirbt eher so, dass man die Außenblätter wie beim Pflücksalat laufend erntet, bis die Pflanze an sich erschöpft ist. Das erscheint mir sehr sinnvoll und ehrlich gesagt, ist die gesamte Ernte besser. Denn schließlich und endlich wird nicht geerntet und verbraucht und viel weggeworfen, sondern genommen was man notwendig hat und die Pflanze wächst weiter.
Die Bohnen sind inzwischen auch erntereif.
Erstaunlich ist die Geschwindigkeit in der das Gemüse jetzt erntereif wurde, denn man bedenke, ich bin erst seit knapp 40 Tagen da und hab mich hier keinesfalls auf's Gemüseproduzieren verlegt.
Für mich ist die Arbeit auf alle Fälle sehr interessant und ich bin wirklich begeistert von dem was ich hier an gärtnerischem In-put erlebe. Ich freue mich jeden Tag wieder, in diesem gesegneten Teil der Erde etwas tun zu dürfen, dass mir zu Hause auch Spaß macht. Was sich zeigt ist, wenn man mit den Dingen zu leben versucht, lernt man Wunder kennen.
So gesehen zeigt mir mein hawaiianischer Garten, wie groß diese Schöpfung ist, wie gleich die Dinge sind und doch wie different. Das macht mich gläubig, ehrfürchtig und demütig. Mag sein, dass das in der digitalen Zeit Begriffe sind, die nicht mehr wo geläufig sind. Mir bedeuten sie viel.
Selbstverständlich werde ich weiter berichten, auch in der Ausführlichkeit, denn die Menschen die es interessiert, werden sich gerne die Zeit nehmen, das zu lesen. Einen "tweet" müssen Sie geneigter Leser wo anders suchen.

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